Segen sein auch bei sich änderndem Kontext der Kirche

Bischof Dr. Michael Gerber nahm während einer Vesper im Fuldaer Dom drei Kandidaten für Weiheämter an

Fulda. Während einer feierlichen Pontifikalvesper am Grab des heiligen Bonifatius in der Krypta des Fuldaer Domes hat Bischof Dr. Michael Gerber den Kandidaten für den Ständigen Diakonat Reiner Uftring (St. Peter und Paul, Rodenbach) sowie die Kandidaten für die Diakonen- und Priesterweihe Philipp Schöppner (St. Laurentius, Neuhof-Giesel) und Johannes Wende (St. Peter, Fulda-Bronnzell) an- und aufgenommen. Die drei Männer werden im kommenden Jahr in der Kathedrale ihre Diakonenweihe empfangen.


Zahlreiche Gläubige, unter ihnen Familienangehörige und Freunde der Kandidaten, Geistliche und Kommilitonen, feierten die „Bonifatius-Vesper“ mit, um die drei Männer mit ihrem Gebet auf ihrem Weg zu begleiten. Bischof Dr. Gerber verglich den Abstieg in die Krypta zur Gruft des heiligen Bonifatius mit der Selbstreflexion der Kandidaten an diesem Punkt ihres Lebens und der damit verbundenen Frage, wer man sei. „Sie sprechen Ihr Ja zu einer Berufung, heute jedoch noch ohne eine größere Verpflichtung, wie sie mit dem Empfang der Weihe verbunden ist. Der Segen, den Sie heute empfangen, ist eine Bitte, dass dieses Ja nicht nur ein Gedanke ist, sondern auch die Tiefe Ihres Herzens erreicht“, so der Oberhirte.


Die Frage nach sich selbst stelle sich immer wieder an jedem Punkt des Lebens und des geistlichen Dienstes der Kandidaten, aber eines jeden Diakons, Priesters oder Bischofs, sagte Gerber. Niemand könne heute sagen, wie die Zukunft der Kirche beispielsweise im Jahre 2065 aussehen, vor welchen Fragen und Herausforderungen man als Kirche stehen werde. Denn es werde Wandel geben, den man auch nicht vorhersehen könne. Daher stelle sich die Frage, wer man sei und welche Aufgabe einem gestellt sei. Dabei sei man bei Bonifatius gut aufgehoben, der ebenfalls in seinem Leben Wandlungen durchgemacht habe, mit verschiedenen Aufgaben und Diensten, nicht nur von Erfolgen begleitet, sondern auch von Schwierigkeiten und Scheitern. Wie Bonifatius gelte es auch heute und in der Zukunft, sich den Aufgaben in der Kirche zu stellen, auch wenn sich der Kontext ändere, so der Bischof. 

 

Schließlich stellte Bischof Gerber heraus, dass es bei der Admissio-Feier nicht nur darum gehe, Segen zu empfangen, sondern dass dieser Segen auch weitergegeben werde. „Aufgabe des Diakons, Priesters und Bischofs ist es, nicht nur zu segnen, sondern auch Segen zu werden für andere“, betonte Gerber. Dieser Dienst wird immer wieder und allen Kontexten der Kirche gefordert. Die Vesper wurde musikalisch von einer Schola des Priesterseminars gestaltet. Die Orgel spielt Domorganist Professor Hans-Jürgen Kaiser.


Günter Wolf

22.10.2019


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